Der deutsche Aktienmarkt erlebte diese Woche zwei gegensätzliche Entwicklungen: Während die Metro AG vor dem Delisting steht, erlebt das amerikanische Unternehmen Palantir einen Höhenflug. Wie die F.A.Z. berichtet, plant der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky, den Großhandelskonzern Metro von der Börse zu nehmen. Für die Metro-Aktie, die in den letzten Jahren deutlich an Wert verloren hat, bietet er 5,33 Euro pro Aktie – eine Prämie von 39 Prozent gegenüber dem vorherigen Schlusskurs. Laut finanzen.net sorgte dieses Angebot für einen Kurssprung der Metro-Aktie im XETRA-Handel. Die F.A.Z. zitiert Hugo Trütsch, Mitgeschäftsführer der Beisheim Holding und Verwalter des Metro-Anteils von Gründer Otto Beisheim, für den das Delisting einen ambivalenten Erfolg darstellt. Während der Aktienkurs kurzfristig steigt, bedeutet der Rückzug von der Börse auch das Ende einer Ära für den ehemaligen DAX-Konzern.
Wie MarketScreener meldet, haben sich Metro AG und EPGC, Kretinskys Investmentgesellschaft, auf das Delisting geeinigt. Der Vorstand von Metro unterstützt den Plan, will das Angebot aber prüfen. Die anderen Großaktionäre, Meridian und Beisheim, wollen ihre Anteile jedoch nicht verkaufen, wie IT-Boltwise berichtet. Dies könnte den Delisting-Plan gefährden. Die F.A.Z. merkt an, dass die Anlegerschützer vom Verkauf abraten, wie schon bei einem früheren Übernahmeversuch.
Im Gegensatz zur Metro AG profitiert das amerikanische Datenanalyse-Unternehmen Palantir von der aktuellen Weltlage. Wie die F.A.Z. berichtet, verzeichnet die Palantir-Aktie einen Kurssprung von 40 Prozent aufgrund neuer Aufträge im Bereich der militärischen Analyse. Das Unternehmen, das KI-gestützte Software für das US-Verteidigungsministerium entwickelt, wird derzeit mit über 200 Milliarden Euro bewertet – im Vergleich zu Metros Bewertung von zwei Milliarden Euro. Die F.A.Z. merkt an, dass Palantir, ähnlich wie Metro, einst als „herausforderndes Investment“ galt, sich der Kurs aber innerhalb von zwei Jahren mehr als verfünfzehnfacht hat.
Die F.A.Z. sieht in der Entwicklung der beiden Unternehmen zwei gegensätzliche Trends am Aktienmarkt. Während Metro mit dem Delisting vom Parkett verschwindet, erlebt Palantir einen beispiellosen Aufstieg. Die unterschiedlichen Entwicklungen zeigen die Dynamik und die Herausforderungen der aktuellen Börsenlandschaft.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/metro-und-palantir-zeit-der-zuversicht-an-den-boersen-110283086.html
https://www.finanzen.net/nachricht/metro-ag-delisting-angebot-sorgt-fuer-kurssprung-14215121
https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/METRO-AG-36818765/news/Metro-AG-und-EPGC-einigen-sich-auf-Delisting-der-Metro-Aktien-48969781/
https://www.it-boltwise.de/kretinskys-plan-fuer-metro-delisting-und-die-ungewisse-zukunft.html