Nach dem Oder-Hochwasser im September, das viele Regionen in Alarmbereitschaft versetzte, werden in der Uckermark die Schutzmaßnahmen verstärkt. Wie die dpa berichtet, entsteht im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt derzeit ein neues Auslassbauwerk. Dieses soll die kontrollierte Flutung der Polder im Hochwasserfall optimieren. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) betonte dies bei einem Besuch vor Ort, wie die Zeit und andere Medien berichteten.
Das Projekt, das von Bund und Land finanziert wird, kostet 8,4 Millionen Euro. Die Lage des neuen Bauwerks „Am Wrech“, rund fünf Kilometer von der nächsten Straße entfernt, erforderte den Transport des Baumaterials über den Wasserweg, so das Umweltministerium.
Durch die Flutung der Polder kann sich der Fluss in das angrenzende Auengebiet ausdehnen, wodurch der Pegelstand deutlich sinkt. Ein- und Auslassbauwerke regulieren den Wasserstand. Bereits im September hatte das Landesumweltamt die Polder im Nationalpark Unteres Odertal geflutet, um Schäden durch das Hochwasser abzuwenden. Seit 1997 wurden laut Ministerium rund 360 Millionen Euro in den Hochwasserschutz an der Oder investiert.
Die Oder, ein grenzüberschreitender Fluss, stellt besondere Herausforderungen an den Hochwasserschutz. Extreme Hochwasserereignisse, wie 1997, haben die Notwendigkeit effektiver Schutzmaßnahmen deutlich gemacht. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wie das Brandenburger Umweltministerium auf seiner Webseite erläutert, wurden nach dem Hochwasser 1997 umfangreiche Investitionen in die Modernisierung der Deichanlagen getätigt. Ziel ist es, einem statistisch alle 200 Jahre wiederkehrenden Hochwasser standzuhalten. Besonders das Oderbruch, eine unter dem Wasserspiegel der Oder liegende Landschaft, benötigt einen effektiven Schutz.
Neben den Deichen spielen auch Polder eine wichtige Rolle im Hochwasserschutzkonzept. Diese können im Hochwasserfall geflutet werden, um den Fluss zu entlasten und den Pegelstand zu senken. Die Steuerung der Polder erfolgt über spezielle Ein- und Auslassbauwerke. Das neue Bauwerk „Am Wrech“ ist ein wichtiger Bestandteil dieses Systems.
Die Zunahme von Extremwetterereignissen durch den Klimawandel macht eine kontinuierliche Anpassung der Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich. Starkregenereignisse können zu schnell ansteigenden Pegelständen führen und die bestehenden Schutzanlagen an ihre Grenzen bringen. Daher ist eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Erweiterung der Schutzmaßnahmen unerlässlich. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Polen bleibt dabei ein zentraler Faktor für einen effektiven Hochwasserschutz an der Oder.
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