19.10.2024
Diesel im Test: Partikelanzahlmessung verschärft Abgasprüfung
Die Einführung der Partikelanzahlmessung bei der Abgasuntersuchung für Dieselfahrzeuge hat erhebliche Auswirkungen auf die Fahrzeugüberprüfung in Deutschland. Nach einer ersten Auswertung von fast einer Million Fahrzeugen seit Juli 2023 hat sich die Durchfallquote bei der Abgasuntersuchung (AU) erhöht. Besonders betroffen sind ältere Fahrzeuge mit höherer Laufleistung und bestimmte Modelle wie die von Ford. Während bei Autos mit weniger als 50.000 Kilometern 2,8 Prozent die neue Prüfung nicht bestehen, sind es bei Fahrzeugen mit einer Laufleistung von über 160.000 Kilometern bereits 4,7 Prozent. Auffällig ist zudem, dass die On-Board-Diagnose (OBD) nur bei 0,72 Prozent der geprüften Fahrzeuge einen Fehler im Abgassystem anzeigt. Die neue Messmethode zielt darauf ab, Defekte im Abgassystem zuverlässiger zu erkennen, die bei den vorherigen Verfahren nicht entdeckt wurden. Die Partikelmessung stellt somit ein wichtiges Instrument dar, um den tatsächlichen Zustand der Fahrzeuge besser beurteilen zu können. Zugleich stellt sie Werkstätten und Fahrzeughalter vor neue Herausforderungen. Fahrzeuge, die die Prüfung nicht bestehen, müssen repariert werden, um die AU zu bestehen und eine neue HU-Plakette zu erhalten. Die Einführung der Partikelanzahlmessung reiht sich ein in die Bemühungen um verbesserte Umwelt- und Gesundheitsschutzstandards. Sie ist Teil einer umfassenden Strategie zur Reduzierung von Emissionen und Luftverschmutzung und unterstützt das Ziel, die Luftqualität in Städten zu verbessern. Gleichzeitig ist sie ein weiterer Schritt hin zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Erhaltung der Mobilität. Neben der Partikelanzahlmessung traten im Jahr 2023 weitere Neuerungen in Kraft, die die Nachhaltigkeit und die digitale Sicherheit in den Vordergrund rücken. So müssen überwachungsbedürftige Anlagen wie Aufzüge ab Januar auch auf Cybersicherheit geprüft werden. Zudem ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Kraft getreten, das Unternehmen dazu verpflichtet, soziale und ökologische Standards in ihren Lieferketten zu gewährleisten. Die Umstellung der staatlichen Förderung für Elektroautos und Plug-in-Hybride ist ein weiteres Zeichen für den Wandel im Mobilitätssektor. Während die Förderung für reine Elektroautos reduziert wird, läuft die für Plug-in-Hybride ganz aus. Insgesamt deuten diese Entwicklungen auf eine zunehmende Bedeutung von Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsaspekten in der Automobil- und Mobilitätsbranche hin. Die technischen Prüfungen und gesetzlichen Regelungen passen sich entsprechend an und fordern von allen Beteiligten eine stetige Anpassung und Weiterentwicklung.
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