Am Samstag fand in Madrid das erste Gipfeltreffen der rechtspopulistischen EU-Fraktion „Patrioten für Europa“ (PfE) statt. Wie die F.A.Z. berichtet, stand das Treffen unter dem Motto „Make Europe Great Again (MEGA)“, einer europäischen Adaption von Donald Trumps Wahlkampfslogan. Der ehemalige US-Präsident war zwar nicht persönlich anwesend, aber dennoch, wie die Presse und der Kurier festhielten, omnipräsent in den Reden der Teilnehmer.
Rund 2000 Anhänger, hauptsächlich der spanischen Vox-Partei, versammelten sich in einem Flughafenhotel an der Madrider Autobahn. Wie die F.A.Z. berichtet, reisten die prominentesten Gäste, darunter Marine Le Pen (Rassemblement National), Andrej Babis (ANO), Geert Wilders (PVV) und Matteo Salvini (Lega), nach ihren kurzen Auftritten gleich wieder ab. FPÖ-Chef Herbert Kickl, der laut Kurier als nächster österreichischer Regierungschef gehandelt wird, war aufgrund von Koalitionsverhandlungen nur per Video zugeschaltet.
Zentrale Themen der Veranstaltung waren die Kritik an der EU, die als „korrupt“ und bestrebt, einen „Megastaat“ zu schaffen, dargestellt wurde, sowie die Bekämpfung von „linken Faschisten“, „wokem Wahnsinn“ und „Klimafanatismus“. Wie der ORF berichtet, forderte Salvini die Sicherung der Grenzen und den Kampf gegen „illegale Einwanderung“ und Globalisierung. Orbán betonte die Verteidigung „christlicher Werte“ und „traditioneller Familienstrukturen“. Wie die F.A.Z. berichtet, rief Orbán unter dem Jubel der Anwesenden „Viva la Reconquista“ und beschwor eine neue „Rückeroberung Europas“ nach dem Vorbild der katholischen Könige, die einst den Islam vertrieben. Wilders sprach in diesem Zusammenhang, laut F.A.Z., von „mutigen Rittern“, die Europa gerettet hätten.
Wie Euractiv berichtet, war das Treffen von der spanischen Vox-Partei organisiert worden. Vox-Chef Santiago Abascal ist mit nur sechs Europaabgeordneten Vorsitzender des neuen Bündnisses, während Le Pens RN-Partei mit 30 Abgeordneten den Zusammenschluss dominiert. Abascal bezeichnete Patrioten als die „Märtyrer dieser Tage“ und kritisierte den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, dem er vorwarf, auf der Seite von Diktatoren wie Nicolás Maduro und der Hamas zu stehen. Wie die F.A.Z. berichtet, erwähnte Abascal auch die deutsche AfD und wünschte Alice Weidel einen „großartigen Sieg“.
Die Abschlusserklärung, so die F.A.Z., blieb vage und verdeutlichte die Schwierigkeiten der in drei Fraktionen gespaltenen Rechtspopulisten im Europäischen Parlament, sich zu einigen. Insgesamt gehören den „Patrioten“ 86 Europaabgeordnete an, die 19 Millionen Wähler aus 14 Ländern repräsentieren. Die Beziehungen zu den USA wurden durch die Anwesenheit von Kevin Roberts, dem Präsidenten der Heritage Foundation, vertieft. Die F.A.Z. beschreibt die Heritage Foundation als konservativen Thinktank, der den „Trumpismus zu institutionalisieren“ versuche.
Wie Euractiv berichtet, war Vox bis Juli 2024 Teil der Fraktion der Europäischen Konservativen & Reformer (EKR), bevor sie zu den „Patrioten für Europa“ wechselte. Die italienische Fratelli d’Italia und die polnische PiS-Partei, zu denen Vox enge Kontakte pflegt, gehören nicht der neuen Fraktion an.
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