4.1.2025
Schändung des Prager-Hauses in Apolda

Antisemitischer Vorfall: Schweinekopf vor jüdischer Gedenkstätte in Apolda entdeckt

Am Prager-Haus, einer Gedenkstätte für die von den Nazis ermordete jüdische Familie Prager in Apolda, wurde zwischen Freitagnachmittag und Samstagmittag ein Schweinekopf abgelegt. Die Polizei stuft den Vorfall als antisemitische Provokation und Volksverhetzung ein und hat den Staatsschutz mit den Ermittlungen beauftragt. Die Kriminalpolizei sichert Spuren am Tatort (Thüringer Allgemeine). Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise, die zur Aufklärung beitragen könnten.

Sowohl Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) als auch Innenminister Georg Maier (SPD) verurteilten die Tat aufs Schärfste. Sie bezeichneten sie als inakzeptable Grenzüberschreitung und klaren Ausdruck von Antisemitismus, der in unserer Gesellschaft keinen Platz habe (MDR Thüringen, Zeit). „Wir verurteilen die Schändung des Prager-Hauses in Apolda auf das Schärfste. Es darf keinen Raum für Antisemitismus geben – weder in Apolda noch anderswo in Thüringen oder in Deutschland“, zitiert die Zeit die Politiker.

Das Prager-Haus in der Bernhard-Prager-Gasse wurde von einem Verein erworben, saniert und zu einem Gedenk- und Lernort umgewandelt. Es erinnert an den Händler Bernhard Prager, der 1944 im KZ Theresienstadt ermordet wurde (MDR Thüringen). Laut MDR Thüringen verzeichnet die Landespolizeidirektion Jena, zu der auch Apolda gehört, eine überdurchschnittlich hohe Anzahl antisemitischer Straftaten, darunter Volksverhetzungen, Sachbeschädigungen und Bedrohungen.

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