Boris Spasski und die Schachweltmeisterschaft 1972
Boris Spasski und die Schachweltmeisterschaft 1972
Das Jahr 1972 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Schachs. In Reykjavik, Island, traf der amtierende Weltmeister Boris Spasski aus der Sowjetunion auf den Herausforderer Bobby Fischer aus den USA. Dieses "Match des Jahrhunderts", wie es genannt wurde, fand im Kontext des Kalten Krieges statt und war von immenser politischer Bedeutung, wie diverse Quellen berichten.
Spasski, geboren 1937 in Leningrad (heute St. Petersburg), war seit 1969 Weltmeister. Bekannt war er für seinen eleganten und vielseitigen Spielstil, wie Garry Kasparov in "My Great Predecessors" beschreibt. Wie die Zeit in einer Meldung der dpa wiedergab, lobte der Präsident des russischen Schachverbands, Andrej Filatow, Spasskis Schaffen: "Generationen von Schachspielern haben von seinen Partien und seiner Arbeit gelernt und lernen noch immer".
Fischer hingegen galt als exzentrisches Genie und hatte sich durch dominante Leistungen in den Kandidatenmatches qualifiziert. Er hatte Mark Taimanov und Bent Larsen jeweils mit 6:0 geschlagen - ein bis dahin einmaliges Ergebnis in Kandidatenmatches. Wie Wikipedia berichtet, gewann er auch das Kandidatenfinale gegen Tigran Petrosian überzeugend mit 6½–2½.
Das Match in Reykjavik war von Anfang an von Kontroversen und Verzögerungen geprägt. Fischer stellte zusätzliche finanzielle Forderungen und erschien nicht zur Eröffnungszeremonie, wie diverse Quellen berichten. Erst nach Interventionen, unter anderem einem Telefonat mit Henry Kissinger, reiste er schließlich nach Island und das Match konnte beginnen.
Spasski geriet im Laufe des Matches immer stärker unter Druck. Fischer überraschte ihn mit ungewöhnlichen Eröffnungszügen und variierte sein Spiel ständig, wie auf Chessgames.com in den Analysen zum vierten Spiel deutlich wird. Spasski musste nach dem 13. Spiel, das er nach Meinung von Experten hätte remis halten können, aus gesundheitlichen Gründen eine Partie verschieben, wie die New York Times berichtete. Dieser Vorfall unterstrich die angespannte Situation des Weltmeisters.
Schließlich verlor Spasski das Match mit 8½–12½ gegen Fischer. Damit endete die sowjetische Dominanz im Schach, die seit 24 Jahren angedauert hatte. Spasski emigrierte 1976 nach Frankreich und nahm die französische Staatsbürgerschaft an. Er spielte weiterhin Schach, konnte aber nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Wie Wikipedia berichtet, kehrte er 2012 nach Russland zurück. Die Zeit meldete seinen Tod im Februar 2025 im Alter von 88 Jahren.
Quellen:
* https://www.zeit.de/news/2025-02/27/schach-legende-boris-spasski-ist-tot
* https://en.wikipedia.org/wiki/Boris_Spassky
* https://en.wikipedia.org/wiki/World_Chess_Championship_1972
* https://www.chessgames.com/perl/chessgame?gid=1044365
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.