Der Konsum frei verkäuflicher Drogen, die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, birgt dennoch erhebliche gesundheitliche Risiken. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, warnt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg vor sogenannten neuen psychoaktiven Stoffen, die verbotenen Drogen nachempfunden sind, aber aufgrund chemischer Veränderungen nicht unter das Gesetz fallen. Diese Stoffe, darunter Opioide, Benzodiazepine und Cathinone (umgangssprachlich auch "Badesalze"), wurden bereits in Zusammenhang mit Todesfällen gebracht.
Besonders gefährlich sind laut LKA sogenannte Nitazene, die eine ähnliche, aber potenziell vielfach stärkere Wirkung als Fentanyl haben. Da die chemische Struktur dieser Stoffe neuartig ist, ist die genaue Wirkstärke oft unbekannt. "Deshalb kann bereits eine geringe Überdosierung gesundheitliche Schädigungen verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod führen", so das LKA. Nitazene sind als Pulver, Tabletten, Pillen oder in flüssiger Form erhältlich.
Wie LTO berichtet, gab es 2023 eine Gesetzespanne, durch die einige LSD-Derivate versehentlich legalisiert wurden. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten des Gesetzgebers, mit der Entwicklung neuer psychoaktiver Substanzen Schritt zu halten. Der Strafrechtler Dr. Sebastian Sobota regte im Gespräch mit LTO an, die Drogenpolitik insgesamt zu überdenken und argumentierte, dass viele Argumente für die Legalisierung von Cannabis auch für andere Substanzen gelten.
Auch legale Drogen wie Alkohol und Nikotin bergen erhebliche Suchtgefahren und Gesundheitsrisiken. Wie die My Way Betty Ford Klinik erläutert, sind Alkohol und Tabak in Deutschland für die meisten drogenbedingten Todesfälle verantwortlich. Das Abhängigkeitspotenzial von Tabak ist dabei besonders hoch. Die Klinik betont, dass "legal" nicht mit "ungefährlich" gleichzusetzen ist.
Lachgas, ein weiteres Beispiel für eine frei verkäufliche Droge, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei jungen Menschen. Wie das ZDF berichtet, ist der Besitz von Lachgas in Deutschland legal, während er in anderen Ländern wie den Niederlanden und Großbritannien verboten ist. Obwohl der Rausch nur kurz anhält, warnt das ZDF vor möglichen Nebenwirkungen wie Nervenschäden und Blutbildungsstörungen bei dauerhaftem Konsum. Der Toxikologe Andreas Schaper betont, dass die Gefahr mit der konsumierten Menge steigt.
Die Polizei Dein Partner Website weist ebenfalls auf die Gefahren von Lachgas hin, insbesondere für Jugendliche. Die leichte Verfügbarkeit und der niedrige Preis machen es zu einer attraktiven Droge, doch die Risiken von Lähmungen und psychischer Abhängigkeit sind nicht zu unterschätzen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/31/behoerden-warnen-vor-gefaehrlichen-frei-verkaeuflichen-stoffen
https://www.mywaybettyford.de/suchtkompendium/legale-drogen/