9.2.2025
Tschechischer Biber spart Millionen bei Naturschutzprojekt
Biberdamm in Tschechien spart Millionen für Naturschutzgebiet

Biberdamm in Tschechien spart Millionen für Naturschutzgebiet

Im Landschaftsschutzpark Brdy, etwa 50 Kilometer südwestlich von Prag, hat eine Biberfamilie einen Damm am Fluss Klabava errichtet und damit ein Sumpfgebiet geschaffen. Wie die FAZ unter Berufung auf die Agentur CTK berichtet, spart diese unerwartete Baumaßnahme den tschechischen Behörden möglicherweise erhebliche Kosten. Naturschützer, Wasserwirtschaftler, Kommunen und Forstbetriebe hatten jahrelang über die Revitalisierung des Bachlaufs diskutiert, der durch einen künstlich angelegten Kanal an einem großen Fischteich vorbeifließt. Die Biberfamilie, bestehend aus Eltern und zwei Generationen Jungtieren, hat die Angelegenheit nun selbst in die Hand, beziehungsweise Pfoten, genommen.

Der Leiter des Landschaftsschutzparks, Bohumil Fiser, schätzt die Einsparungen durch den Biberdamm auf bis zu 1,2 Millionen Euro. Wie Fiser im tschechischen Fernsehen CT erklärte, könne ein Biber in einer Nacht leisten, wofür ein Mensch mit einem Bagger eine Woche brauche. Hinzu komme der bürokratische Aufwand für Genehmigungen, wasserrechtliche Entscheidungen und die Einwerbung von Fördergeldern, der durch den Biberbau entfalle.

Der Biber gilt in Tschechien als wichtiger Landschaftsgestalter. Wie der Webauftritt der Stadt Wien erläutert, ist der Biber das größte Nagetier Europas und perfekt an das Leben im und am Wasser angepasst. Er ernährt sich rein pflanzlich und fällt Bäume, um an Rinde und Äste zu gelangen, die ihm als Winternahrung dienen. Dabei bevorzugt er Weichhölzer wie Weiden und Pappeln. Durch seine Aktivitäten schafft der Biber vielfältige Lebensräume für andere Tiere und Pflanzen. Ähnlich wie in Tschechien, wo der Biber Anfang des 19. Jahrhunderts als ausgerottet galt, war der Biber auch in Österreich im 19. Jahrhundert verschwunden. Erst durch Wiederansiedlungsprojekte konnte er sich wieder etablieren.

Die Naturschutzorganisation NABU hebt die Bedeutung des Bibers für die Biodiversität hervor. Durch Dammbau, Grabungen und das Fällen von Bäumen schaffe er neue Lebensräume für eine Vielzahl von Arten, von Libellen über Amphibien bis hin zu Fischen und Vögeln. Der NABU betont, dass der Biber "zum Nulltarif" zur Renaturierung von Flüssen, zur Gewässerreinhaltung und zum natürlichen Hochwasserschutz beiträgt. Auch in Thüringen, wo der Biber seit 2007 wieder heimisch ist, wird seine positive Wirkung auf die Umwelt geschätzt, wie eine Meldung des NABU Thüringen aus dem Jahr 2008 zeigt.

Verwendete Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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