Die Ankunft eines US-Atom-U-Boots in Südkorea hat zu scharfen Reaktionen aus Nordkorea geführt. Wie die FAZ berichtet, bezeichnete Pjöngjang die Stationierung der „USS Alexandria“ als „gefährlichen feindlichen militärischen Akt“ der USA. Ein Sprecher des nordkoreanischen Verteidigungsministeriums warnte, die derzeitige militärische Konfrontation könne zu einem „tatsächlichen bewaffneten Konflikt“ eskalieren. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verbreitete diese Erklärung am Dienstag. Das Atom-U-Boot traf laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap bereits am Montag im Marinestützpunkt Busan ein.
Die Stationierung des U-Boots erfolgt inmitten verstärkter Verteidigungszusammenarbeit zwischen Südkorea und den USA. Wie die Tagesschau berichtet, ist die Entsendung der „USS Kentucky“ im Juli 2023 ein weiterer Schritt in diese Richtung und wurde von Nordkorea als „unverhohlenste und direkteste Nuklearbedrohung“ bezeichnet. Südkorea und die USA begründen die verstärkte militärische Präsenz mit der Notwendigkeit, auf Nordkoreas fortgesetzte Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu reagieren. Wie der Spiegel im April 2023 berichtete, ist dies das erste Mal seit den 1980er Jahren, dass regelmäßig ein mit Atomwaffen bestücktes US-U-Boot in Südkorea stationiert wird. Die Vereinbarung dazu trafen US-Präsident Joe Biden und sein südkoreanischer Amtskollege Yoon Suk-yeol im Weißen Haus. Zusätzlich zu der U-Boot-Stationierung umfasst die verstärkte Zusammenarbeit auch gemeinsame Militärübungen und Kriegssimulationen.
Nordkorea betrachtet die Stationierung des U-Boots als Provokation und sieht darin eine Eskalation des Konflikts. Das Land strebt nach eigenen Angaben den Besitz von Atomwaffen an, um sich gegen Bedrohungen durch die USA und deren Verbündete, insbesondere Südkorea, zu schützen. Wie Reuters im Jahr 2017 berichtete, hatten die USA bereits damals mit dem Aufbau des Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea begonnen, was von China und Russland kritisiert wurde. Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Ende des Koreakrieges 1953 formell noch immer im Kriegszustand. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Kim Jong-un bezeichnete Südkorea im vergangenen Jahr als „Hauptfeind“. Nordkorea führt regelmäßig Waffentests durch und verstößt damit gegen UN-Resolutionen.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel bleiben hoch, und die Stationierung des US-Atom-U-Boots trägt zur weiteren Verschärfung der Lage bei.
Verwendete Quellen:
