17.10.2024
Italienisches Leihmutterschaftsverbot nun auch für Ausland gültig

Italien verschärft Verbot von Leihmutterschaft

Die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat ein Gesetz verabschiedet, das die Nutzung von Leihmutterschaften im Ausland unter Strafe stellt. Damit weitet die rechtsgerichtete Koalition das bereits im Inland geltende Verbot auf ausländische Anbieter aus.

Befürworter der Regelung argumentieren, dass die traditionelle Familie geschützt werden müsse. Kritiker hingegen sehen in dem Gesetz einen Angriff auf die Rechte von homosexuellen und unfruchtbaren Paaren, die sich ihren Kinderwunsch auf diesem Weg erfüllen möchten.

Leihmutterschaft ist ein komplexes Thema mit weitreichenden ethischen und rechtlichen Implikationen. In Italien ist die Praxis bereits seit 2004 verboten. Das neue Gesetz sieht nun vor, dass auch italienische Staatsbürger, die im Ausland eine Leihmutterschaft in Anspruch nehmen, mit hohen Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren bestraft werden können.

Die italienische Regierung begründet ihre Entscheidung mit dem Schutz der Frauen und dem Kindeswohl. Leihmutterschaft, so die Argumentation, berge gesundheitliche Risiken für die Leihmutter und könne zu Ausbeutung führen. Zudem bestehe die Gefahr, dass Kinder zu reinen „Wunschobjekten“ degradiert und kommerzialisiert würden.

Kritiker des Gesetzes halten dagegen, dass es sich um eine rein ideologische Entscheidung handle, die weder dem Wohl der Frauen noch dem der Kinder diene. Vielmehr werde homosexuellen und unfruchtbaren Paaren die Möglichkeit verwehrt, eine Familie zu gründen.

Tatsächlich ist Leihmutterschaft in vielen Ländern ein umstrittenes Thema. Während es in einigen Staaten, wie beispielsweise den USA oder Kanada, erlaubt ist, ist es in anderen, wie Deutschland oder der Schweiz, verboten.

Die Debatte um Leihmutterschaft wird auch in Zukunft weitergeführt werden. Dabei geht es um grundsätzliche Fragen der Reproduktionsmedizin, des Rechts auf ein Kind und der Definition von Familie.

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