Sachsen-Anhalt kämpft, wie viele andere Bundesländer auch, mit einem Mangel an Hausärzten, besonders in ländlichen Regionen. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Landarztquote eingeführt. Wie das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalts berichtet, werden über dieses Programm 25 Medizinstudienplätze an den Universitäten Halle und Magdeburg angeboten. Wie die Zeit, unter Berufung auf die DPA, berichtet, sind derzeit 205 Hausarztstellen im Land unbesetzt.
Das Besondere an der Landarztquote ist das Auswahlverfahren. Die Abiturnote spielt eine untergeordnete Rolle. Stattdessen, so die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) auf ihrer Webseite, liegen die Auswahlkriterien auf beruflichen Vorerfahrungen im medizinischen Bereich und den Ergebnissen eines spezifischen Eignungstests. Im Gegenzug für die Studienplatzvergabe verpflichten sich die Studierenden, nach dem Studium und der Facharztweiterbildung mindestens zehn Jahre in unterversorgten Regionen Sachsen-Anhalts hausärztlich tätig zu sein.
Laut dem Ärzteblatt sind derzeit besonders die Regionen Salzwedel und Sangerhausen unterversorgt, 13 weiteren Regionen drohe eine Unterversorgung. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) betont die Bedeutung der Landarztquote für die Sicherung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Wie die Webseite der Stadt Arneburg-Goldbeck berichtet, erklärte Grimm-Benne, dass "durch die Landarztquote nicht ausschließlich ein Einser-Abiturient eine gute Hausärztin bzw. Hausarzt werden [kann], sondern auch jemand, der beispielsweise bereits im Patientenkontakt seine soziale Kompetenz und Empathie in einem Beruf bewiesen hat".
Die Landarztquote wird als Erfolgsmodell betrachtet. Wie das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalts mitteilt, konnten bereits über 100 zukünftige Landärzte über dieses Programm gewonnen werden. Auch Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der KVSA, sieht die Landarztquote positiv. Wie die Webseite der Stadt Arneburg-Goldbeck berichtet, betont er jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit, bundesweit mehr Medizinstudienplätze zu schaffen, um den Bedarf an ärztlicher Versorgung decken zu können.
https://www.zeit.de/news/2025-02/13/205-hausarztstellen-unbesetzt-landarztquote-geht-weiter
https://www.landarztquote-sachsen-anhalt.de/
https://ms.sachsen-anhalt.de/aktuelles/news-detail/erfolgsformat-geht-in-die-sechste-runde-bewerbungsstart-fuer-medizinstudienplaetze-der-land-und-amtsarztquote
https://www.arneburg-goldbeck.de/bewerbungsstart-mehr-plaetze-fuer-landarztquote-in-sachsen-anhalt-amtsarztquote-lockt-ebenfalls-wieder-fuer-medizinstudium/