Das Istaf Indoor in Düsseldorf stand 2025 im Zeichen einer Premiere: Die neue Weitsprungregel, bei der der Absprungbalken durch eine 40 Zentimeter lange Zone ersetzt wird, wurde erstmals im Wettkampf getestet. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtete, soll diese Neuerung die Zahl der Fehlversuche durch Übertreten reduzieren. Die effektive Weite wird von der Fußspitze beim Absprung gemessen. Auch Olympiasiegerin Malaika Mihambo nahm an dem Event teil, wie die Zeit ebenfalls meldete.
Die neue Regelung ist nicht unumstritten. Wie Sport1 berichtet, hatte der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentoglou bereits im Vorjahr mit seinem Rücktritt gedroht, sollte die neue Regel eingeführt werden. Er argumentiert, dass der Anlauf die eigentliche Herausforderung im Weitsprung sei und die neue Regelung die Disziplin vereinfache. Auch Weitsprung-Legende Carl Lewis kritisierte die Neuerung, wie Sport1 ebenfalls berichtete. Er verglich die Situation mit dem Basketball, wo man den Korb auch nicht größer mache, wenn viele Spieler daneben werfen.
Malaika Mihambo zeigte sich hingegen offener für die neue Regel. Wie T-Online berichtet, sagte sie: „Am Ende kann es den Weitsprung spannender machen“. Sie betonte, dass optimale Sprünge wahrscheinlicher würden, da die Athleten und Athletinnen sich nicht nur am Brett orientieren müssten. Mihambo sei „gerne bereit, das auszuprobieren“, um zu sehen, ob die Neuerung sinnvoll und spannend sei und den Sport verbessere. Das Mindener Tageblatt zitierte sie mit den Worten: „Ich bin gerne bereit, das auszuprobieren. Um entscheiden zu können: Ist es sinnvoll? Ist das spannend? Wird es dadurch besser?".
Neben dem Weitsprung gab es beim Istaf Indoor weitere Highlights. Wie die Zeit berichtete, war Kugelstoßen mit Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye erstmals im Programm. Auch Gina Lückenkemper und Sam Kendricks waren am Start. Die Sportschau berichtete bereits 2024 über die geplante Regeländerung und führte die hohe Anzahl an Fehlversuchen und das Verletzungsrisiko am Absprungbalken als Gründe für die Überlegungen des Weltverbandes an. Bundestrainer Ulrich Knapp äußerte sich in der Sportschau ambivalent zu der Neuerung. Er sehe zwar den Vorteil, die tatsächliche Sprungweite ermitteln zu können, betonte aber auch die Bedeutung der Präzision am Balken für den Weitsprung.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/09/istaf-indoor-in-duesseldorf-mit-mihambo-und-zwei-premieren
https://www.t-online.de/region/duesseldorf/id_100592318/istaf-indoor-in-duesseldorf-neue-weitsprung-regel-wird-getestet.html
https://www.sport1.de/news/leichtathletik/2025/02/umstrittene-reform-weitsprung-weltpremiere-in-dusseldorf
https://www.sportschau.de/regional/wdr/wdr-leichtathletik-verband-plant-regelaenderung-weitsprung-ohne-absprungbalken-100.html