Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 4. Januar 2025 (ZEIT ONLINE) berichtet, konnte die CDU im letzten Jahr erheblich mehr Großspenden einnehmen als die SPD. Die Veröffentlichung des Deutschen Bundestages belegt, dass die CDU 5,37 Millionen Euro an Großspenden verzeichnete, fast das Zehnfache des SPD-Wertes von 550.001 Euro. Insgesamt zeichnet sich im Vorfeld der Bundestagswahl ein Spendenrekord für alle Parteien ab.
Parteien in Deutschland finanzieren sich durch Mitgliedsbeiträge, staatliche Mittel und Spenden. Zuwendungen ab 35.000 Euro gelten seit März 2024 als Großspenden. Die vorherige Grenze lag bei 50.000 Euro. Parteien müssen solche Spenden der Bundestagspräsidentin melden, die diese Daten anschließend veröffentlicht. Der Tagesspiegel berichtete am 16. Januar 2023, dass die Großspenden im Jahr 2022 insgesamt über 1,36 Millionen Euro betrugen (Tagesspiegel). Damals erhielt die CDU die meisten Großspenden, gefolgt von CSU und Grünen, während SPD und FDP kaum Zuwendungen dieser Art erhielten.
Gemeinsam mit den Großspenden an die CSU in Höhe von 631.000 Euro kommt die Union auf eine Gesamtsumme von rund 6 Millionen Euro. Von den ehemaligen Ampel-Parteien konnte die FDP mit 2,77 Millionen Euro die meisten Großspenden verbuchen, gefolgt von den Grünen mit 957.052 Euro. Campact berichtete am 13. Dezember 2024 über einen starken Anstieg der Parteispenden seit dem Bekanntwerden des vorzeitigen Endes der Ampel-Koalition (Campact Blog). Spenden von 100.000 Euro seien demnach keine Seltenheit mehr.
Die mit Abstand größte Einzelspende in Höhe von 4,09 Millionen Euro ging an das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Derselbe Spender hatte der Partei zuvor bereits 990.000 Euro überwiesen. Insgesamt erhielt das BSW damit 6,41 Millionen Euro an Großspenden und übertraf sogar die CDU. Der SPIEGEL berichtete am 16. Januar 2024 über eine Millionenspende an die Wagenknecht-Partei (SPIEGEL). Die AfD ging als einzige große Bundestagspartei leer aus, während die Linke eine Großspende von 68.038 Euro erhielt.
Bemerkenswert ist der hohe Spendenzufluss bei Union und FDP nach dem Scheitern der Ampel-Koalition Anfang November und der Ankündigung der vorgezogenen Bundestagswahl. Im Gegensatz dazu erhielt das BSW kaum weitere Großspenden. Setzt sich diese Entwicklung bis zur Wahl am 23. Februar fort, könnte die Union das BSW überholen. Die Herabsetzung der Grenze für Großspenden von 50.000 auf 35.000 Euro soll die Transparenz erhöhen. Gleichzeitig erschwert sie den Vergleich zum Vorjahr, da Spenden zwischen 35.000 und 50.000 Euro zuvor nur in den Rechenschaftsberichten der Parteien auftauchten. Wie ad-hoc-news am 4. Januar 2025 berichtete, sind Großspenden für Parteien wichtig, insbesondere für die Finanzierung von Wahlkämpfen (ad-hoc-news).
Im Bundestagswahljahr 2021 spendeten Unternehmen, Verbände und Privatpersonen den Parteien insgesamt rund 12,4 Millionen Euro. Dieser Betrag ist bereits jetzt übertroffen, selbst wenn man die Summen zwischen 35.000 und 50.000 Euro abzieht, die 2021 noch nicht als Großspenden galten. Im Wahljahr 2021 war die FDP am erfolgreichsten beim Spendensammeln, gefolgt von Grünen und CDU. Die SPD lag auch damals deutlich zurück, und die AfD erhielt keine Großspenden. Das Handelsblatt berichtete am 17. Januar 2023 über die Großspender der Parteien im Bundestag (Handelsblatt).
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