2.2.2025
Rückgang der Organisierten Kriminalität in NRW – aber Clan-Kriminalität steigt
Organisierte Kriminalität in Nordrhein-Westfalen 2023

Organisierte Kriminalität in Nordrhein-Westfalen 2023

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verzeichnete 2023 einen deutlichen Rückgang der Verdächtigen im Bereich der Organisierten Kriminalität. Wie die Zeit aus einer Meldung der DPA wiedergab, sank die Zahl der Verdächtigen im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 854, nach 1.284 im Jahr 2022. Diese Zahlen stammen aus dem Lagebild des Landeskriminalamts NRW zur Organisierten Kriminalität 2023.

Die Ermittler führen diesen Rückgang unter anderem darauf zurück, dass die vielen Verfahren, die auf der Entschlüsselung von Krypto-Messengerdiensten beruhen, deutlich weniger Verdächtige aufweisen als Verfahren, die auf andere Weise zustande kommen. Zudem seien viele Verfahren neu und noch nicht alle Verdächtigen ermittelt, während 2022 mehrere große Verfahren mit überdurchschnittlich vielen Tätergruppen abgeschlossen wurden. Laut dem Lagebild des LKA NRW zur Clankriminalität von 2022 ist jedoch im Bereich der Clankriminalität ein Anstieg der Straftaten und Tatverdächtigen zu verzeichnen. Insgesamt wurden 6.573 Straftaten mit Clanbezug registriert, ein Anstieg um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 5.462).

Zu den Formen Organisierter Kriminalität zählen die Aktivitäten der Mafia, albanischer Gruppen, krimineller Rockergruppen und die Clankriminalität. In den meisten der 73 Verfahren (Vorjahr 80) ging es um Rauschgifthandel. Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, da er laut Kritikern Personen mit Migrationshintergrund aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.

Wie vom Bundeskriminalamt (BKA) berichtet, hat die Organisierte Kriminalität in der Regel internationale Bezüge. In Nordrhein-Westfalen stießen die Ermittler auf 19 albanisch dominierte und 18 deutsch dominierte Gruppen. Der hohe Anteil albanischer Gruppen zeige deren Bedeutung im internationalen Kokain- und Cannabis-Handel. Deutsche Gruppierungen stünden hingegen im Verdacht, Cannabisplantagen und Amphetamin-Labore zu betreiben oder ebenfalls mit Kokain zu handeln. Italienische Gruppen fielen im Zusammenhang mit Umsatzsteuerkarussellen und Abrechnungsbetrug in Corona-Testzentren auf. Bei vier italienisch dominierten Gruppen konnten Verbindungen zur Mafia nachgewiesen werden, wobei es stets um internationalen Drogenhandel ging. Im Mai 2023 gab es eine Großrazzia gegen die 'Ndrangheta in fünf Bundesländern, darunter auch NRW, wie die RP Online berichtete. Dabei wurden 51 Objekte durchsucht und 15 Haftbefehle vollstreckt.

Die aufgedeckten Gewinne aus kriminellen Geschäften bezifferten die Ermittler für 2023 auf 96,8 Millionen Euro (Vorjahr 163,7 Millionen Euro), den wirtschaftlichen Schaden auf 31,4 Millionen Euro (Vorjahr 133,9 Millionen Euro). Bei der Vermögensabschöpfung blieben die Ermittler mit 14 Millionen Euro (Vorjahr 22 Millionen Euro) ebenfalls hinter dem Vorjahr zurück.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/02/organisierte-kriminalitaet-ein-drittel-weniger-verdaechtige

https://polizei.nrw/artikel/lagebild-clankriminalitaet

https://www.bka.de/EN/CurrentInformation/AnnualReports/OrganisedCrime/organisedcrime_node.html

https://rp-online.de/nrw/panorama/mafia-grossrazzia-bei-ndrangheta-in-5-bundeslaendern-auch-in-nrw_aid-89616983

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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