Die Möglichkeit einer schwarz-grünen Koalition nach der Bundestagswahl 2025 ist ein Thema, das die politische Landschaft Deutschlands beschäftigt. Auslöser für die jüngsten Spekulationen sind Äußerungen von CDU-Chef Friedrich Merz. Wie die F.A.Z. berichtet, zeigte sich Merz im „Quadrell“ von RTL und ntv offen für Verhandlungen mit SPD und Grünen. Er betonte, beide Parteien hätten erkannt, „dass sie so nicht weitermachen können“. Diese Aussage steht im Kontrast zu früheren Äußerungen von CSU-Chef Markus Söder, der eine Koalition mit den Grünen ausgeschlossen hatte. Merz entgegnete darauf im TV-Quadrell: „Schönes Spielchen, aber Herr Söder schreibt mir gar nichts vor.“ Wie die F.A.Z. weiter ausführt, betonte Merz die Einigkeit mit Söder in Sachfragen.
Söders Haltung zu einem schwarz-grünen Bündnis bleibt jedoch kritisch. Wie die F.A.Z. in Bezug auf ein Interview Söders mit der F.A.S. berichtet, sieht der CSU-Chef zwar die Grünen als Demokraten, die Schnittmengen in politischen Inhalten seien aber „absolut gering“. Besonders in der Migrations-, Wirtschafts- und Identitätspolitik sieht Söder große Differenzen. Er bekräftigte, mit den Grünen gäbe es „mehr und nicht weniger Migration“. Als Beispiel nannte er einen Beschluss des Grünen-Parteitags zum Familiennachzug. Der Deutschlandfunk zitiert Aiwanger, der Söders ablehnende Haltung gegenüber Schwarz-Grün unterstreicht und die Freien Wähler als einzige Partei darstellt, die ein solches Bündnis verhindern könne.
Auch innerhalb der Unionsparteien gibt es unterschiedliche Ansichten zu einer möglichen Koalition mit den Grünen. Während Merz offen für Gespräche zu sein scheint, hält die CSU an ihrer ablehnenden Haltung fest. Laut F.A.Z. werden die Avancen der Grünen in Richtung der Union von CSU-Vertretern eher als Grenzüberschreitung denn als Annäherungsversuch wahrgenommen. Merz räumt man in München zwar ein, auf die Anhänger von Schwarz-Grün in den eigenen Reihen Rücksicht nehmen zu müssen, seine Aussage im TV-Quadrell wird jedoch eher als Beschreibung der Lage denn als Absichtserklärung interpretiert.
Die Tagesschau analysiert verschiedene Koalitionsoptionen nach der Bundestagswahl und erwähnt dabei auch Schwarz-Grün. Die FDP hat eine erneute Koalition mit den Grünen allerdings nahezu ausgeschlossen. Das ZDF berichtet ebenfalls über die Äußerungen von Merz im TV-Quadrell und die damit verbundenen Spekulationen über Schwarz-Grün. Es stellt die Frage, ob es rechnerisch überhaupt für ein solches Bündnis reichen würde. Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, sieht in Merz Äußerungen eine klare Absicht, eine Koalition mit den Grünen anzustreben, wie die Freien Wähler auf ihrer Website berichten. Er warnt vor einem „Desaster für Deutschland“ und sieht die Freien Wähler als einzige Kraft, die Schwarz-Grün verhindern könne.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/bundestagswahl-2025-ist-schwarz-gruen-nach-merz-aussage-doch-moeglich-110302434.html
https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/koalitionsoptionen-106.html
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/merz-habeck-quadrell-koalition-schwarz-gruen-bundestagswahl-100.html
https://www.fw-bayern.de/aktuelles/mitteilungen/pressemitteilungen-details/merz-strebt-koalition-mit-gruenen-an-ein-desaster-fuer-deutschland-schwarz-gruen-unbedingt-verhindern-deshalb-freie-waehler-so-aiwanger