19.10.2024
Selenskyj kündigt verstärkte militärische Maßnahmen gegen Russland an

Lage im Überblick: Selenskyj: Krieg soll nach Russland zurückkehren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer kürzlichen Videoansprache betont, dass die Ukraine ihre militärischen Operationen gegen Russland intensivieren müsse. Er argumentierte, dass es notwendig sei, „wirklich weitreichende Schläge gegen den russischen Besatzer“ zu führen, um die Auswirkungen des russischen Krieges auch in Russland selbst spürbar zu machen. Diese Äußerungen kommen vor dem Hintergrund anhaltender militärischer Auseinandersetzungen zwischen den beiden Ländern, die seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 andauern.

Militärische Offensive der Ukraine

In den letzten Wochen hat das ukrainische Militär wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen. Diese Angriffe konzentrieren sich auf strategisch wichtige Infrastruktur, darunter Flugplätze, Ölraffinerien und logistische Einrichtungen. Selenskyj hob hervor, dass solche Angriffe besonders wirkungsvoll seien, um „den Feind in den besetzten Gebieten unseres Landes keinen Platz für Frieden zu lassen“. Dies fällt in eine Phase, in der die Ukraine versucht, die militärischen Fähigkeiten Russlands zu schwächen.

Berichten zufolge hat die Ukraine mehrere Drohnenangriffe durchgeführt, die zu Bränden in Treibstofflagern in der Region Rostow geführt haben. Der Gouverneur Wassili Golubjew bestätigte, dass Angriffe auf die Kreise Kamensk und Morosowsk stattfanden, wobei mehrere Objekte beschädigt wurden. Laut russischen Quellen wurden über dem Gebiet Rostow 55 ukrainische Drohnen gesichtet.

Angriffe auf Luftwaffenstützpunkte

Die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte zielten auch auf russische Luftwaffenstützpunkte, insbesondere in den Regionen Morosowsk und Millerowo. Der ukrainische Generalstab berichtete, dass auf der Luftwaffenbasis Morosowsk ein Munitionslager mit Gleitbomben getroffen wurde. Diese Informationen wurden jedoch von russischer Seite nicht bestätigt, was die Unsicherheit über die tatsächliche Wirkung dieser militärischen Operationen zeigt.

Versenkung eines U-Boots

Ein weiterer bedeutsamer Aspekt der jüngsten militärischen Aktivitäten der Ukraine ist die Behauptung, ein russisches U-Boot, das „Rostow-am-Don“ heißt und zur Kilo-Klasse gehört, versenkt zu haben. Dieser Angriff, der nach Angaben des ukrainischen Generalstabs durch den Einsatz von Raketen und Sprengbooten im Kriegshafen Sewastopol durchgeführt wurde, könnte erhebliche Auswirkungen auf die russische Marine haben. Allerdings konnte der Bericht über die Versenkung nicht unabhängig verifiziert werden, und von russischer Seite gab es dazu keine Stellungnahme.

Forderungen an westliche Partner

In seiner Ansprache hat Selenskyj auch die westlichen Partner der Ukraine aufgefordert, ihre Unterstützung zu intensivieren, insbesondere durch die Bereitstellung schwerer Waffen wie Marschflugkörper und Raketen. Er betonte, dass diese Waffen entscheidend seien, um wirksame Angriffe auf russische Ziele durchzuführen. Der ukrainische Präsident machte deutlich, dass die Ukraine derzeit nur über Kampfdrohnen aus eigener Produktion verfüge, deren Sprengkraft oft nicht ausreiche, um signifikante Schäden anzurichten.

„Wir müssen das Leben unseres Volkes schützen und den Krieg zu den Bedingungen der Ukraine beenden“, erklärte Selenskyj. Er argumentierte, dass jeder gezielte Schlag gegen russische militärische Logistik und Stützpunkte dazu beitragen würde, ein gerechtes Ende des Konflikts näherzubringen.

Sanktionen gegen Russland

Selenskyj dankte auch den internationalen Partnern für ihre Unterstützung, insbesondere für den Druck, den sie auf Russland ausüben. Er forderte, dass alle Sanktionen und Maßnahmen gegen den Aggressor weiter verstärkt werden müssen, damit Russland die Sanktionen nicht umgehen kann. „Je schwieriger es für Moskau ist, seine militärische Produktion aufrechtzuerhalten und seine Aggression fortzusetzen, desto eher wird der Frieden möglich sein“, sagte er.

Die Situation bleibt angespannt, während die Ukraine weiterhin versucht, ihre militärischen Kapazitäten zu stärken und gleichzeitig internationale Unterstützung zu mobilisieren. Die Forderungen nach schwereren Waffen und verstärkten Sanktionen gegen Russland sind Teil einer umfassenden Strategie, um den Krieg zu einem für die Ukraine akzeptablen Ende zu bringen und die Aggression des Nachbarlandes zu stoppen.

Fazit

Die Äußerungen von Präsident Selenskyj und die jüngsten militärischen Aktivitäten zeigen deutlich, dass die Ukraine bereit ist, aggressive Schritte zu unternehmen, um die Kontrolle über ihr Territorium zurückzugewinnen und den Druck auf die russischen Streitkräfte zu erhöhen. Die internationale Gemeinschaft wird weiterhin aufmerksam beobachten, wie sich die Lage entwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Stabilität in der Region zu gewährleisten.

Weitere
Artikel