Der kürzliche Austritt des Bundesvorstands der Grünen Jugend aus Partei und Jugendorganisation hat eine neue Debatte innerhalb der Partei entfacht. Die Bundestagsabgeordnete Karoline Otte, die 2021 selbst als Vertreterin der Grünen Jugend in den Bundestag eingezogen war, äußerte Verständnis für den Frust der jungen Mitglieder. „Es ist wichtig, diesen Frust sehr ernst zu nehmen und daraus Schlüsse zu ziehen“, sagte Otte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Obwohl Otte den Schritt des Bundesvorstands der Grünen Jugend, die Partei zu verlassen, für falsch hält, betont sie die Notwendigkeit, die soziale Frage stärker in den Mittelpunkt grüner Politik zu rücken. „Ich werbe dafür, die soziale Frage noch stärker ins Zentrum unserer grünen Politik zu stellen und dafür in Regierungsverantwortung auch harte Konflikte einzugehen“, so Otte gegenüber der dpa. Sie ist überzeugt, dass die Grünen nur dann wieder Mehrheiten für ihre Kernanliegen wie den Klimaschutz gewinnen können, wenn sie die soziale Frage glaubhaft beantworten.
Otte räumt ein, dass die Ampelregierung zwar einige sozialpolitische Errungenschaften wie das Bürgergeld auf den Weg gebracht habe, sieht aber weiteren Handlungsbedarf. „Es ist aber richtig, dass wir uns als grüne Partei noch weitergehende Maßnahmen hätten vorstellen können. Viel zu häufig sind wir an der FDP und Christian Linder gescheitert“, erklärte Otte gegenüber der dpa.
Trotz der Austritte und der aktuellen Krise sieht Otte die Grünen nicht vor dem Aus. Sie verweist auf die vielen engagierten Mitglieder der Grünen Jugend, die bereit seien, Verantwortung zu übernehmen und die Partei mitzugestalten.
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Karoline Otte ruft ihre Partei angesichts des Austritts wichtiger Nachwuchskräfte zu einem sozialeren Kurs auf. „Ich werbe dafür, die soziale Frage noch stärker ins Zentrum unserer grünen Politik zu stellen und dafür in Regierungsverantwortung auch harte Konflikte einzugehen. Denn nur wenn die soziale Frage glaubhaft beantwortet wird, können wir wieder Mehrheiten für Kernanliegen wie den Klimaschutz hinter uns versammeln“, sagte Otte der Deutschen Presse-Agentur. (dpa, 28.09.2024)
