18.10.2024
Tarifstreit in der Metallbranche: IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn

Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie: IG Metall lehnt Angebot der Arbeitgeber ab

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie ist in mehreren Bundesländern ergebnislos zu Ende gegangen. Die IG Metall lehnt das Angebot der Arbeitgeberseite als unzureichend ab und droht mit Warnstreiks.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, endete die zweite Tarifrunde für die rund 10.000 Tarifbeschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt ohne Ergebnis. "Das vorgelegte Angebot ist zumindest nicht mehr nichts, aber ist natürlich sowohl im Volumen als auch von der Laufzeit völlig inakzeptabel", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger gegenüber der dpa. Das Angebot trage in keiner Weise dazu bei, die aktuellen Herausforderungen der Beschäftigten zu bewältigen.

Der Arbeitgeberverband bietet eine zweistufige Einkommenserhöhung an: Ab Juli 2025 um 1,7 Prozent, gefolgt von einer weiteren Erhöhung um 1,9 Prozent ab Juli 2026. Der vorgeschlagene Tarifvertrag soll über eine Laufzeit von 27 Monaten gelten. Dieses bundesweit abgestimmte Angebot wurde den Angaben zufolge auch in Sachsen, Baden-Württemberg, Norddeutschland, Bayern und Nordrhein-Westfalen vorgelegt.

IG Metall fordert sieben Prozent mehr Lohn

Die IG Metall fordert hingegen eine Erhöhung der Löhne um sieben Prozent für 12 Monate sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Zudem setzt sich die Gewerkschaft für eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigem Einkommen sowie für mehr Zeitsouveränität der Beschäftigten ein.

"Das Angebot ist weit davon entfernt, die Kaufkraft der Beschäftigten nachhaltig zu stabilisieren, geschweige denn die wirtschaftliche Stabilität der gesamten Branche zu sichern", betonte Gröger. Es brauche dauerhafte und kräftige Entgelterhöhungen – nur auf diese Weise könne der private Konsum wieder an Fahrt aufnehmen.

Auch in Baden-Württemberg stieß das Angebot der Arbeitgeberseite auf Ablehnung. Die Gewerkschaft kritisierte die vorgeschlagene Lohnerhöhung als zu niedrig und die Laufzeit des Tarifvertrags als zu lang. "Wer so ein Angebot vorlege, provoziere den Konflikt", sagte die baden-württembergische IG-Metall-Chefin Barbara Resch.

Die IG Metall warnte vor möglichen Warnstreiks ab dem 29. Oktober. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 5. November angesetzt.

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