24.2.2025
Tempo 30 und ÖPNV: Ein Konflikt mit Folgen?
Tempo 30 und der ÖPNV: Ein komplexes Verhältnis

Tempo 30 und der ÖPNV: Ein komplexes Verhältnis

Die Einführung von Tempo-30-Zonen in deutschen Städten ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Während Befürworter die positiven Auswirkungen auf Lärmreduktion und Verkehrssicherheit hervorheben, äußern Verkehrsverbände und -unternehmen Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtete, beklagt der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen die negativen Folgen der Ausweitung von Tempo-30-Zonen für den Busverkehr. Besonders problematisch seien flächendeckende Tempo-30-Regelungen, die zu erheblichen Fahrzeitverlängerungen führen. Die knappen Pufferzeiten im Fahrplan könnten diese Verzögerungen nicht mehr ausgleichen, was zu Anschlussverlusten und Verspätungen für die Fahrgäste führe. Der Verband befürchtet, dass die Attraktivität des ÖPNV dadurch leidet.

Eine Studie von Metron im Auftrag des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS), die auf Zukunft Mobilität referenziert wird, quantifiziert die Auswirkungen von Tempo 30 auf den Busverkehr. Im Durchschnitt könne mit 1,5 Sekunden zusätzlicher Fahrzeit pro 100 Meter gerechnet werden. Je größer der Anteil von Tempo-30-Abschnitten auf einer Linie, desto deutlicher die Fahrzeitverlängerung. Die Studie betont jedoch, dass die tatsächlichen Auswirkungen von verschiedenen Faktoren abhängen, wie der Dichte der Haltestellen und der Verkehrslage. Begleitende Maßnahmen, wie die Bevorrechtigung von Bussen an Ampeln oder die Einrichtung von Busspuren, könnten die negativen Effekte minimieren.

Auch die Schwäbische Zeitung berichtet über die Herausforderungen, die Tempo 30 für den Busverkehr mit sich bringt. Am Beispiel Ravensburg zeigt der Artikel, wie die neuen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Hauptverkehrsstraßen den Fahrplan durcheinanderbringen. Der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (Bodo) bestätigt, dass die Fahrzeitverlängerungen zu Anschlussverlusten und Folgeverspätungen führen können. Besonders problematisch sei die Situation in der Ravensburger Innenstadt, wo Busse aufgrund von Tempo 30, Schrittgeschwindigkeit in der Altstadt und häufigem Anhalten wegen Fußgängern und Radfahrern deutlich langsamer unterwegs sind. Bodo befürchtet, dass die geplanten weiteren Geschwindigkeitsbegrenzungen zu erheblichen Mehrkosten oder gar zu Angebotseinschränkungen führen könnten.

Eine vom Umweltbundesamt veröffentlichte Studie untersucht die generellen Auswirkungen von Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen. Die Studie beleuchtet die positiven Effekte auf Lärmminderung und Verkehrssicherheit, geht aber auch auf die möglichen Auswirkungen auf den Verkehrsfluss ein. Sie liefert damit einen wichtigen Beitrag zur umfassenden Betrachtung der Thematik.

Insgesamt zeigt sich, dass die Auswirkungen von Tempo 30 auf den ÖPNV komplex sind und von verschiedenen Faktoren abhängen. Während die Fahrzeitverlängerungen eine Herausforderung darstellen, können begleitende Maßnahmen dazu beitragen, die negativen Effekte zu minimieren und die Attraktivität des ÖPNV zu erhalten. Eine sorgfältige Planung und Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren ist entscheidend, um die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/24/oepnv-leidet-unter-immer-mehr-30er-zonen

https://www.zukunft-mobilitaet.net/173775/oeffentlicher-personennahverkehr/wirkung-tempo30-busverkehr-oepnv/

https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/ravensburg/tempo-30-koennte-verheerende-folgen-haben-und-nicht-nur-fuer-die-autofahrer-3245665

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/publikationen/wirkungen_von_tempo_30_an_hauptstrassen.pdf

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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