Die abtrünnige Region Transnistrien in Moldau setzt trotz europäischer Hilfsangebote weiterhin auf Gaslieferungen aus Russland. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der DPA berichtet, bezieht Transnistrien sein Gas künftig über einen russischen Kredit, nachdem es zuvor humanitäre Gaslieferungen aus der EU erhalten hatte. Der Chef der Region, Wadim Krasnoselski, dankte der EU via Telegram für die Unterstützung, die zur Wiederherstellung des Energiesystems beigetragen habe. Nun werde man aber Gas mit Hilfe eines russischen Kredits beziehen.
Die Gaslieferungen sollen über das ungarische Unternehmen MET Gas and Energy Marketing AG abgewickelt werden. Die Bezahlung erfolgt über eine Tradingagentur in Dubai mit Verbindungen nach Moskau, wie die Zeit berichtet.
Der Transport des Gases von der moldauischen Grenze bis zum Fluss Dnister, der Grenze zum Separatistengebiet, wird vom staatlichen moldauischen Energieversorger Moldavagaz übernommen. Wie die Zeit weiter ausführt, hat der moldauische Regierungschef Dorin Recean das Abkommen bestätigt, aber Bedingungen geknüpft: Die Freilassung politischer Häftlinge in Transnistrien, die Auflösung des Grenzkontrollpunkts und die Aufrechterhaltung des Sendebetriebs des öffentlich-rechtlichen moldauischen Rundfunks.
Russland hatte Anfang 2025 die Gaslieferungen nach Moldau wegen angeblicher Schulden eingestellt. Wie der Guardian berichtet, war dies ein schwerer Schlag für die Region Transnistrien, die stark von russischem Gas abhängig ist. Viele Haushalte mussten ohne Strom, Gas und Heizung auskommen. RFE/RL beschreibt die schwierige Situation der Bevölkerung, die sich mit Elektroherden und provisorischen Wärmestuben behelfen musste.
Die EU hatte Moldau 250 Millionen Euro und Transnistrien 60 Millionen Euro zur Überwindung der Energiekrise und der Abhängigkeit von russischem Gas zugesagt. Wie die Zeit meldet, hat die Führung in Tiraspol auf diese Gelder nun verzichtet.
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