12.2.2025
Wasserstoff als Handelswaffe? Deutsch-Amerikanischer Konflikt eskaliert
Deutsch-Amerikanischer Handelskonflikt: Wasserstoffimporte als Zollabschreckung?

Deutsch-Amerikanischer Handelskonflikt: Wasserstoffimporte als Zollabschreckung?

Im wiederaufgeflammten Handelskonflikt zwischen den USA und Deutschland wird Wasserstoff als mögliches Druckmittel ins Spiel gebracht. Wie die FAZ berichtet, erwägt Deutschland, den Import von amerikanischem Wasserstoff anzubieten, um drohende Zölle auf Stahl und Aluminium abzuwenden. Der amerikanische Präsident Trump hatte zuvor angedeutet, dass die EU Zölle vermeiden könnte, wenn sie im Gegenzug Flüssiggas (LNG) und andere fossile Brennstoffe aus den USA importiert. Er hatte bereits zu Beginn seiner Amtszeit ein Dekret erlassen, das die von seinem Vorgänger Joe Biden verhängte Pause für neue LNG-Exportlizenzen aufhob.

Die Diskussion um Wasserstoffimporte ist Teil einer komplexeren Gemengelage. Deutschland verfolgt ambitionierte Ziele im Bereich der Wasserstofftechnologie und plant bis 2030 den Bau von Elektrolyseuren mit einer Kapazität von 10 Gigawatt. Wie der Spiegel berichtet, hinkt die deutsche Wasserstoffproduktion diesen Zielen jedoch hinterher. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 44 Terawattstunden Wasserstoff produziert, wovon weniger als ein Prozent aus erneuerbaren Energien stammte. Der Großteil, sogenannter "grauer" Wasserstoff, wird aus Erdgas gewonnen. Zum Vergleich: Der Erdgasbedarf Deutschlands lag im selben Jahr bei 866 Terawattstunden.

Die Debatte um Wasserstoffimporte wirft auch die Frage nach der "Farbe" des Wasserstoffs auf. Wie Recharge News berichtet, befindet sich Deutschland in Gesprächen mit Russland über den Import von "CO2-neutralem" Wasserstoff. Ob es sich dabei um grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien oder blauen Wasserstoff aus Erdgas mit CO2-Abscheidung handelt, blieb zunächst offen. Russland, bereits Deutschlands größter Gaslieferant, hat ein Interesse daran, seine Position im Energiemarkt zu behaupten und sieht im Wasserstoffgeschäft eine Möglichkeit dazu. Allerdings, so Recharge News weiter, steht Russland dem grünen Wasserstoff eher skeptisch gegenüber, da dieser das Geschäft mit Erdgas gefährden könnte.

Die deutsch-australische Kooperation im Wasserstoffbereich bietet eine weitere Perspektive. Wie Euractiv berichtet, haben Deutschland und Australien eine Vereinbarung zur Stärkung ihrer Energie- und Klimabeziehungen unterzeichnet, mit besonderem Fokus auf Wasserstoff. Ziel ist es, eine Lieferkette für grünen Wasserstoff zwischen beiden Ländern aufzubauen. Australien, mit seinen günstigen Bedingungen für die Erzeugung von Solar- und Windenergie, positioniert sich als potenzieller Exporteur von grünem Wasserstoff. Die Transportkosten über große Entfernungen stellen jedoch eine Herausforderung dar. Einer der diskutierten Lösungsansätze ist die Verwendung von Ammoniak als Trägermedium für Wasserstoff, wie Euractiv ebenfalls berichtet.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/handelskrieg-mit-den-usa-was-trump-milde-stimmen-soll-110292513.html
  • https://www.spiegel.de/international/business/a-chicken-and-egg-problem-how-germany-s-hydrogen-boom-stalled-a-364d5571-d053-4e8c-8a53-66d23feea2a8
  • https://www.rechargenews.com/markets/germany-in-talks-with-russia-over-hydrogen-imports-but-coy-about-colour/2-1-964124
  • https://www.euractiv.com/section/energy-environment/news/hydrogen-trade-hopes-boosted-by-australia-germany-deal
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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