19.10.2024
Zukunft der historischen Parks in Gefahr: Sicherheitsmaßnahmen und Sanierungskosten im Fokus

Hunderttausende Euro Ausgaben: Gesperrte historische Parks - das soll es nicht wieder geben

In Mecklenburg-Vorpommern sind zahlreiche historische Parkanlagen seit November 2023 für die Öffentlichkeit geschlossen. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem eine umfassende Sicherheitsüberprüfung der 25.000 Bäume in den Parks ergab, dass viele von ihnen nicht verkehrssicher waren. Die Schließungen betreffen unter anderem die Anlagen in Karlsburg und Ludwigsburg, während der Schlosspark Ludwigslust und der Park hinter Schloss Hohenzieritz ebenfalls betroffen sind.

Der Anlass für die Schließungen war ein unerwarteter Vorfall im Sommer 2023, als eine große Eiche im Schlosspark Ludwigslust bei Windstille umstürzte und das Dach eines historischen Gebäudes, des Schweizerhauses, beschädigte. Infolgedessen wurden alle Parkanlagen unter der Aufsicht der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Das Ergebnis war alarmierend: Eine Vielzahl der Bäume stellte eine potenzielle Gefahr für Besucher dar, was zu einer Vielzahl von notwendigen Maßnahmen führte.

Bisher wurden Aufträge im Umfang von 750.000 Euro vergeben, um die Parks in einen sicheren Zustand zu bringen. Weitere Maßnahmen, die geschätzt 250.000 Euro kosten sollen, sind in Planung und sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Im Schweriner Schlossgarten sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten, und es wird erwartet, dass die letzten Teilsperrungen bis Ende September aufgehoben werden.

Der Schlosspark Bothmer bei Boltenhagen konnte bereits Anfang Juni teilweise wieder für Besucher geöffnet werden. Im Schlosspark Wiligrad, wo der Hang zum Schweriner See gesperrt wurde, sollen die Arbeiten voraussichtlich im Oktober 2024 abgeschlossen sein, mit einer geplanten Freigabe im November.

In Ludwigslust gibt es jedoch weiterhin große Herausforderungen. Bisher konnten nur die Bereiche in der Nähe des Schlosses freigegeben werden. Bis Ende des Jahres plant die Verwaltung, weitere Flächen zugänglich zu machen, um einen Rundwanderweg im Park zu ermöglichen. Die anderen Anlagen, insbesondere Karlsburg, Ludwigsburg und Hohenzieritz, bleiben vorerst geschlossen. Die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten betont, dass aufgrund der Vielzahl der erforderlichen Maßnahmen und der begrenzten Kapazitäten der spezialisierten Firmen, die in historischen Gärten tätig sind, keine genauen Zeitangaben für die Wiedereröffnung der anderen Parks gemacht werden können.

Um zukünftige Komplettsperrungen zu vermeiden, sollen künftig jährliche Baumkontrollen durchgeführt werden. Die Verwaltung hat angekündigt, dass nach der ersten Welle massiver Sicherungsmaßnahmen die Kontrollen weniger umfangreich ausfallen und ohne notwendige Vollsperrungen der Parks erfolgen sollen. Die finanziellen Mittel für diese jährlichen Kontrollen sind derzeit noch unklar, und die Genehmigung der erforderlichen Mittel liegt nicht in der Hand der Parkverwaltung.

Die Situation wirft Fragen zur langfristigen Pflege und Sicherheit der historischen Parkanlagen auf. Die Verwaltung hat jedoch versichert, dass die Sicherheit der Besucher oberste Priorität hat und man bestrebt ist, die Parks so schnell wie möglich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schließungen der historischen Parks in Mecklenburg-Vorpommern eine direkte Reaktion auf sicherheitsrelevante Vorfälle sind. Die umfangreichen Ausgaben für die Wiederherstellung der Parks sind notwendig, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten und die historischen Anlagen in einem angemessenen Zustand zu halten.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung

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