Berlin steht still: Ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat den Nahverkehr der Hauptstadt am Montag, den 10. Februar 2025, weitgehend lahmgelegt. Wie die BVG mitteilte, ist der Betrieb von U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen größtenteils eingestellt. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, ist der Verkehr am ersten Tag nach den Winterferien erheblich beeinträchtigt. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) erwartet eine deutlich höhere Verkehrsdichte auf den Straßen.
Die S-Bahn und der Regionalverkehr sind vom Streik nicht betroffen und fahren nach Plan. Es wird erwartet, dass Sharing-Angebote wie Leihräder und Mietwagen stark nachgefragt sein werden. Die BVG plant, den regulären Betrieb zum Betriebsbeginn am Dienstag wieder aufzunehmen.
Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa, via Zeit) eine hohe Streikbeteiligung und geht davon aus, dass die meisten Fahrzeuge in den Depots bleiben. Wie die Zeit weiter meldet, wollen die Streikenden am Vormittag eine Petition an Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) übergeben.
Dies ist bereits der zweite 24-stündige Warnstreik in der laufenden Tarifrunde. Verdi fordert 750 Euro mehr Lohn pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, ein 13. Monatsgehalt sowie Schichtzulagen. Wie IT-Boltwise berichtet, hat die BVG das Angebot der Arbeitgeberseite abgelehnt. Die BVG bot in der zweiten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 15,3 Prozent über vier Jahre bis Ende 2028 an, inklusive Steigerungen bei Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit und Fahrer, wie vom RBB berichtet wird. Verdi kritisiert dieses Angebot, da es angesichts der Inflation der letzten Jahre real einen Lohnverlust bedeuten würde, so der RBB. Laut Verdi, wie auf ihrer Webseite dargestellt, beträgt der Reallohnverlust für manche Beschäftigte, trotz der angebotenen Lohnerhöhung, bis zu 7,5 Prozent. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag angesetzt.
Die BVG kritisiert den Warnstreik als Eskalation und betont, dass Verdi das Angebot nicht ausreichend geprüft habe, bevor der Streik ausgerufen wurde. Wie Spreeradio meldet, äußerte die BVG Unverständnis für die erneute Streikmaßnahme.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/10/zweiter-warnstreik-bei-bvg-fuehrt-zu-einschraenkungen
https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++f3b4a67e-d426-11ef-93a7-e78918fd4184
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/02/berlin-bvg-tarife-warnstreik-verdi.html
https://www.it-boltwise.de/bvg-streik-in-berlin-verhandlungen-ueber-gehaltserhoehung-gehen-weiter.html