18.2.2025
Hanau-Dokumentation „Das Deutsche Volk“: Trauer, Trauma und der Kampf um Gerechtigkeit
„Das Deutsche Volk“: Ein filmischer Blick auf die Folgen von Hanau

„Das Deutsche Volk“: Ein filmischer Blick auf die Folgen von Hanau

Der Dokumentarfilm „Das Deutsche Volk“ von Marcin Wierzchowski feierte auf der Berlinale Premiere und beleuchtet die Folgen des rassistischen Anschlags in Hanau aus der Perspektive der Hinterbliebenen. Wie die F.A.Z. berichtet, begleitete der Regisseur die Angehörigen über vier Jahre hinweg und schuf so eine eindringliche Dokumentation über Trauer, Trauma und den Kampf um Gerechtigkeit. Der Film, produziert von Wierzchowskis Milk and Water und Strandfilm in Frankfurt, wurde in der Sektion Special gezeigt und ist einer von fünf von der Hessen Film und Medien geförderten Beiträgen der Berlinale.

Der Film stellt die Opfer und ihre Geschichten in den Mittelpunkt. Die Namen der Ermordeten werden immer wieder genannt: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Wie der Spiegel in seiner Rezension hervorhebt, gelingt Wierzchowski ein präziser und konzentrierter Film.

Wierzchowski, der in Frankfurt und Warschau lebt, reiste laut F.A.Z. bereits am Tag nach dem Anschlag nach Hanau. Er beschreibt die damalige Stimmung als „vergiftet“ und kritisiert die anfängliche mediale Darstellung des Anschlags. Ein zentraler Aspekt des Films ist die Aufarbeitung der Ereignisse in der Tatnacht, insbesondere die nicht erreichbare Notrufnummer und der verschlossene Notausgang der Arena Bar. Wie die F.A.Z. weiter ausführt, rekonstruiert die Recherchegruppe Forensic Architecture die Ereignisse und verdeutlicht, dass die Opfer durch den Notausgang hätten fliehen können.

Die Süddeutsche Zeitung betont in einem Artikel, dass der Film die unterschiedlichen Wege der Trauerbewältigung der Hinterbliebenen zeigt. So benennt Niculescu Păun, Vater eines Opfers, eine Straße in seinem rumänischen Heimatdorf nach seinem Sohn. Armin Kurtovic ruft den „Hamza Kurtovic-Award“ gegen Rassismus ins Leben. Der Film dokumentiert auch den Kampf der Familien um die Aufarbeitung des Anschlags und die Aufdeckung von strukturellem Rassismus. Wie die Hessenschau berichtet, zeigt der Film eindrücklich die jahrelange Auseinandersetzung mit den Behörden.

„Das Deutsche Volk“ ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerung an die Opfer des Anschlags von Hanau und zur Auseinandersetzung mit Rassismus und rechter Gewalt in Deutschland. Die Schwarzweißbilder verleihen dem Film eine universelle Dimension und unterstreichen die Dringlichkeit des Themas.

Verwendete Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/film-das-deutsche-volk-lotet-die-folgen-des-hanau-attentats-aus-110304708.html

https://www.spiegel.de/kultur/berlinale-highlight-der-dokumentarfilm-das-deutsche-volk-ueber-den-anschlag-von-hanau-a-f310c435-6609-4c83-bb06-c5d49126aa1e

https://www.sueddeutsche.de/kultur/berlinale-film-ueber-hanau-anschlag-es-sollte-um-die-opfer-gehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250218-930-379177

https://www.hessenschau.de/kultur/-il-hortenbach-berlinale-5-jahre-hanau-im-film-das-deutsche-volkmp3,audio-104192.html

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