Herzpflaster: Stammzellentherapie bei Herzschwäche

Ein Forscherteam aus Göttingen und Lübeck hat eine neue Methode zur Behandlung von akuter Herzschwäche entwickelt: ein „Herzpflaster“ aus Stammzellen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, konnten mit diesem Pflaster bereits Erfolge erzielt werden. Die SZ beschreibt den Menschen als eine „Art Maschine“, bei der wie bei einem Auto auch Teile kaputtgehen können. Im Falle des Herzens sterben Zellen ab und lassen den „Motor des Lebens stottern“. Das Stammzellenpflaster soll diese kaputten Teile ersetzen. Die Forschungsgruppe unter der Leitung des Pharmakologen Wolfram-Hubertus Zimmermann hat die Tür zu einem „Ersatzteillager“ für den Menschen zumindest einen Spalt geöffnet, so die SZ. Der Artikel der SZ betont die Schwierigkeit, das Leben für immer zu erhalten, und verbildlicht die Problematik des Zellsterbens am Herzen. Wie aus einem Artikel der National Library of Medicine (NCBI) hervorgeht, sind Stammzelltransplantationen bereits seit zwei Jahrzehnten Gegenstand der Forschung. Verschiedene Zelltypen und Verabreichungswege wurden in präklinischen Modellen von ischämischer und nicht-ischämischer Kardiomyopathie mit positiven Ergebnissen implementiert. Die NCBI-Publikation hebt die pleiotropen Vorteile in Bezug auf Myokardremodellierung, systolische und diastolische Leistung, Perfusion, Fibrose, Entzündung, Stoffwechsel und Elektrophysiologie hervor. Ein weiterer Artikel, der im Journal of Cardiology veröffentlicht wurde und sich mit der Verwendung von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) befasst, betont, dass iPS-Zellen das Potenzial haben, neue Myozyten zu liefern, die synchron mit dem Empfängermyokard als „mechanisch arbeitende Zellen“ in stark geschädigtem Myokard funktionieren können. Diese Zellen könnten eine „echte“ Myokardregenerationstherapie darstellen, die stark geschädigtes Myokard tatsächlich regenerieren kann. Auch das Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery thematisiert die Stammzelltherapie bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz in Kombination mit Herzunterstützungssystemen. Die Kombination von Stammzelltherapie und LVAD-Unterstützung wird als vielversprechender Ansatz beschrieben, der jedoch weiterer klinischer Verfeinerung bedarf. Zusätzliche klinische Daten und größere Patientenzahlen sind erforderlich, um die klinische Anwendung zu unterstützen.
Verwendete Quellen:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/herzpflaster-stammzellen-herzschwaeche-menschen-affen-li.3190298
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5011188/
https://www.journal-of-cardiology.com/article/S0914-5087(18)30133-3/fulltext
https://journals.lww.com/00002480-201809000-00003