17.2.2025
Konjunkturflaute mindert Fachkräftemangel – aber nur vorübergehend
ifo Institut: Fachkräftemangel leicht rückläufig inmitten der Konjunkturflaute

ifo Institut: Fachkräftemangel leicht rückläufig inmitten der Konjunkturflaute

Die schwächere Konjunktur in Deutschland wirkt sich auf die Nachfrage nach Fachkräften aus. Wie die Zeit basierend auf einer dpa-Meldung berichtet, ergab die jüngste Konjunkturumfrage des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung einen Rückgang des Fachkräftemangels. Demnach gaben 28,3 Prozent der befragten Unternehmen an, zu wenige qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Im Oktober lag dieser Wert noch bei 31,9 Prozent.

Ifo-Ökonom Klaus Wohlrabe erklärte laut Zeit, der Fachkräftemangel werde etwas weniger stark empfunden. Wohlrabe betonte jedoch, dass der demografische Wandel weiterhin eine große Herausforderung bleibe und langfristig der Mangel an Fachkräften wieder zunehmen werde.

Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Fachkräftemangel in einigen Branchen weiterhin eklatant. Wie die Zeit berichtet, haben 35,1 Prozent der Dienstleister Schwierigkeiten bei der Suche nach Fachkräften. Besonders betroffen sind die Rechts- und Steuerberatung sowie die Wirtschaftsprüfung, wo rund 75 Prozent der Firmen nicht genügend qualifiziertes Personal finden. Im Beherbergungsgewerbe sind es etwa 42 Prozent. Auch das ifo Institut selbst berichtete im März 2024 von ähnlichen Zahlen, wobei im Dienstleistungssektor 42% der Unternehmen von einem Fachkräftemangel betroffen waren und in der Rechts- und Steuerberatung 69,2%.

Während der ifo-Bericht den Rückgang des Fachkräftemangels auf die Konjunkturflaute zurückführt, zeigt eine Studie des IfM Bonn aus dem Jahr 2024, dass der Fachkräftemangel weiterhin als größte Herausforderung für mittelständische Unternehmen angesehen wird, gefolgt von Klimawandel und Nachhaltigkeit, Energieversorgung und -sicherheit, Digitalisierung sowie Inflation und Krisen. Diese Einschätzung teilen laut IfM Bonn auch Unternehmen außerhalb des Mittelstands.

Die Problematik des Fachkräftemangels beschränkt sich nicht nur auf Deutschland. Wie ein Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) aus dem Jahr 2014 zeigt, ist das Problem des sogenannten "Skills Mismatch", also der Diskrepanz zwischen vorhandenen und benötigten Qualifikationen, in vielen europäischen Ländern verbreitet. Ein weiterer ILO-Bericht aus dem Jahr 2013 unterstreicht, dass dieses Missverhältnis die Schaffung von Arbeitsplätzen behindert und zu längerer Arbeitslosigkeit führt.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/17/fachkraefteluecke-kleiner-nebeneffekt-der-konjunkturflaute

https://www.ifo.de/en/facts/2024-03-20/germanys-shortage-skilled-workers-eases-slightly

https://idw-online.de/en/news804298

http://www.ilo.org/global/statistics-and-databases/WCMS_315623/lang--en/index.htm

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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