Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský plant die vollständige Übernahme und das Delisting des Großhandelskonzerns Metro. Wie die F.A.Z. berichtet, hat er den Aktionären ein Angebot von 5,33 Euro je Aktie unterbreitet, was einer Gesamtbewertung von knapp 2 Milliarden Euro entspricht. Die EPGC, Křetínskýs Beteiligungsgesellschaft, bezeichnete das Angebot als „einzigartige Gelegenheit“ für die Aktionäre, ihre Aktien mit einem „attraktiven Aufschlag“ zu verkaufen (F.A.Z.). Wallstreet-Online meldet, dass der Aktienkurs nach Bekanntwerden des Delisting-Plans um über 30% gestiegen ist. Die F.A.Z. präzisiert den Anstieg auf 37 Prozent auf 5,35 Euro.
Křetínský hält bereits 49,99 Prozent der Metro-Anteile. Wie die F.A.Z. berichtet, scheiterte ein Übernahmeversuch im Jahr 2019 am Widerstand der Aktionäre. Damals lag das Angebot bei 16 Euro je Aktie. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kritisiert das aktuelle Angebot als zu niedrig, wie die F.A.Z. berichtet. DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler sieht in der aktuellen Strategie des Metro-Vorstandsvorsitzenden Steffen Greubel eine positive Wertentwicklung und rät den Aktionären, das Angebot genau zu prüfen. Auch Metro selbst bewertet den Preis als nicht vollständig widerspiegelnd für das langfristige Wertpotenzial, wie die F.A.Z. berichtet. Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen den Delisting-Plan jedoch und haben eine entsprechende Vereinbarung mit EPGC unterzeichnet.
Die Ankeraktionäre Beisheim und Meridian, die zusammen 24,99 Prozent der Anteile halten, wollen ihre Aktien nicht verkaufen und weiterhin im Aufsichtsrat vertreten sein, so die F.A.Z.. Hugo Trütsch, Mitgeschäftsführer der Beisheim Holding, bezeichnete Metro als „interessantes, aber herausforderndes Investment“ (F.A.Z.).
Wie Wallstreet-Online berichtet, erzielte Metro im ersten Geschäftsquartal 2024/25 (Oktober bis Dezember) einen Umsatzanstieg von 5,6 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA stieg von 407 auf 412 Millionen Euro. CEO Steffen Greubel bekräftigte die Unternehmensstrategie, die auf Marktanteilsgewinne und Steigerung der Profitabilität abzielt. Křetínský betonte laut F.A.Z. seine Unterstützung für diese Strategie.
Die F.A.Z. berichtet, dass Křetínský die Beibehaltung des Firmensitzes in Düsseldorf, der Tarifbedingungen und der Mitbestimmung zugesichert hat. Ein Beherrschungsvertrag ist für 18 Monate ausgeschlossen, sofern keine weiteren Investitionen seitens Křetínský nötig werden. Aktionäre, die ihre Anteile nicht andienen, müssen mit einem Squeeze-out rechnen, so die F.A.Z.. Die Angebotsunterlage wird voraussichtlich im März veröffentlicht.
Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/milliardaer-k-etinsk-will-die-metro-von-der-boerse-nehmen-110280181.html
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/18973975-metro-delisting-kretinsky-5-33-euro-bedeutet-anleger