Am Samstag, dem 15. Februar 2025, demonstrierten in Dresden tausende Menschen gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen. Der Aufmarsch fand anlässlich des 80. Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg statt. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtete, protestierten mehrere tausend Menschen gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen, der schätzungsweise 2.300 Teilnehmer zählte – mehr als in den Vorjahren. Die Polizei, die mit einem Großaufgebot von etwa 1.500 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz war, hatte im Vorfeld mit einer erhöhten Mobilisierung gerechnet.
Laut MDR Sachsen gab es im Vorfeld der Demonstrationen bereits Kontrollen, bei denen Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und das Waffengesetz festgestellt wurden. Gegenstände wie Protektorenhandschuhe, Einhandmesser und Pfefferspray wurden beschlagnahmt. Auch verbotene Zeichen auf Kleidung und Tattoos führten zu Anzeigen. Im Verlauf des Tages leitete die Polizei 39 Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und dem Zeigen des Hitlergrußes.
Gegendemonstranten versuchten, den Aufmarsch der Rechtsextremen zu blockieren. Wie der MDR weiter berichtete, räumte die Polizei am Mittag eine Sitzblockade auf der Ostra-Allee, an der sich etwa 100 Menschen beteiligt hatten. Bereits am Vormittag hatten sich zahlreiche Gegendemonstranten im Stadtzentrum versammelt. Die Welt berichtete ebenfalls von Blockaden und dem Einschreiten der Polizei, wobei es laut Bündnissprecherin Anne Herpertz auch Verletzte gegeben haben soll. Trotz der Proteste konnte der Aufmarsch der Rechtsextremen stattfinden. Die Polizei sicherte die Demonstrationen mit einem Großaufgebot ab, darunter Wasserwerfer, gepanzerte Fahrzeuge und ein Polizeihubschrauber. Wie die Morgenpost berichtete, war auch eine Polizeidrohne im Einsatz, um Bilder an den Führungsstab zu senden.
Die Polizei zog ein positives Fazit des Einsatzes. Wie die Zeit berichtete, gab es keine Zusammenstöße zwischen den beiden Gruppen. Polizeisprecher Mario Laske erklärte: „Wir haben unsere gesteckten Ziele erreicht. Das Recht auf Versammlungsfreiheit wurde gewahrt, Protest in Hör- und Sichtweise ermöglicht - und das während des gesamten Versammlungsaufzuges der Rechtsextremen“. Auch Deutschlandfunk meldete, dass der Aufmarsch von etwa 1.000 Rechtsextremen von mehreren tausend Gegendemonstranten begleitet wurde, die Straßen entlang der Aufmarschroute blockierten.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) warnte in einer Botschaft an die Demonstranten vor Mythenbildung und Geschichtsfälschung im Zusammenhang mit der Bombardierung Dresdens. Wie die Zeit berichtete, betonte Hilbert, dass Dresden für Versöhnung und Frieden stehe und sich gegen alle stelle, die die Gesellschaft spalten. Er rief die Bürger dazu auf, Haltung zu zeigen für die Verfassung, eine offene Gesellschaft und ein friedliches Miteinander.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/15/tausende-protestieren-in-dresden-gegen-rechtsextreme
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/ticker-protest-demo-zerstoerung-bomben-rechtsextreme-104.html
https://www.deutschlandfunk.de/tausende-menschen-gehen-in-dresden-koeln-frankfurt-und-anderen-staedten-auf-die-strasse-100.html
https://www.morgenpost.de/politik/article408316243/dynamische-lage-proteste-gegen-nazi-aufmarsch-in-dresden.html