8.2.2025
Batterieproduktion: Deutschlands Kostenvorteil gegenüber China – nur ein Trugschluss?
Batterieproduktion: Deutschland vs. China - Ein Kostenvergleich

Batterieproduktion: Deutschland vs. China - Ein Kostenvergleich

Die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Batterieproduktion im Vergleich zu China ist zentral für die Zukunft der Elektromobilität in Deutschland. Lange Zeit galt die Annahme, dass die Produktion von Batteriezellen in Deutschland deutlich teurer sei als in China. Faktoren wie höhere Energiekosten und strengere Umweltstandards wurden hierfür als Gründe genannt. Absagen und Verschiebungen geplanter Batteriefabriken, wie beispielsweise von ACC in Rheinland-Pfalz, Northvolt in Schleswig-Holstein und S-Volt im Saarland, schienen diese Annahme zu bestätigen (FAZ). Doch eine aktuelle Studie der Universitäten Aachen und Münster, auf die die FAZ Bezug nimmt, zeichnet ein anderes Bild.

Die Forscher berechneten, dass die Produktion einer Lithium-Ionen-Zelle in Deutschland lediglich 3,5 Prozent teurer ist als in China, wenn die technischen Voraussetzungen und Produktionsgeschwindigkeiten identisch sind. Die Studie fokussierte sich auf eine Zelle mit Nickel-Mangan-Kobalt-Kathode und Graphit-Silizium-Anode, wie sie in aktuellen Modellen von Audi und Porsche verwendet wird (FAZ).

Trotz dieser Erkenntnisse steht die europäische Batterieproduktion vor großen Herausforderungen. Wie Telepolis berichtet, senken chinesische Unternehmen die Kosten für Batterien kontinuierlich und dominieren bereits über 80 Prozent des Weltmarktes. Gleichzeitig investieren sie in die Entwicklung innovativer und umweltfreundlicherer Technologien, beispielsweise kobalt- und nickelfreie Zellen mit hoher Reichweite. Dieser technologische Vorsprung, gepaart mit aggressiver Preisgestaltung, setzt die deutsche Automobilindustrie unter Druck (Merkur).

Ein weiterer Faktor ist der massive Preisrückgang bei Batterien in China. Wie ecomento unter Berufung auf eine BloombergNEF-Analyse berichtet, sind die Preise für LFP-Batteriezellen in China im Jahr 2023 um 51 Prozent gefallen. Infolgedessen sind bereits zwei Drittel der in China erhältlichen Elektroautos günstiger als vergleichbare Verbrennermodelle. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch auf dem europäischen Markt bemerkbar machen, da viele der günstigeren chinesischen Elektromodelle in den kommenden Jahren in Europa eingeführt werden sollen (ecomento).

Die deutsche Autoindustrie hat in der Vergangenheit strategische Fehler begangen, indem sie die Batterieproduktion als reine Zukaufteile betrachtet hat, wie Maximilian Fichtner vom Helmholtz-Institut Ulm im Merkur kritisiert. Die Insolvenz von Northvolt, einst als Hoffnungsträger der europäischen Batterieproduktion gehandelt, verdeutlicht die Schwierigkeiten, im globalen Wettbewerb mit China mitzuhalten (Merkur). Es bleibt abzuwarten, ob die deutschen Autobauer und Investoren den langen Atem haben, die notwendigen Anpassungen vorzunehmen und im Batteriebereich aufzuholen.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/haette-wuerde-koennte-batterien-aus-deutschland-110271272.html
  • https://www.merkur.de/wirtschaft/elektroauto-herstellungskosten-batterien-china-preisentwicklung-europa-absatzmaerkte-zr-93191570.html
  • https://www.telepolis.de/features/Preiskrieg-mit-China-Verliert-Europa-auch-bei-E-Auto-Batterien-den-Anschluss-9773085.html
  • https://ecomento.de/2024/07/16/analyse-massiver-preisrueckgang-bei-batterien-in-china/
  • https://www.merkur.de/wirtschaft/klare-fehleinschaetzung-dieser-fehler-kostet-deutsche-autobauer-den-wettbewerb-gegen-china-zr-93460931.html
  • https://finanzmarktwelt.de/batteriezellen-in-europa-entwickelt-sich-zum-desaster-324046/
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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