Die Bundesregierung hat eine "Nationale Fußverkehrsstrategie" verabschiedet, die die Bedingungen für Fußgänger in Deutschland verbessern soll. Wie die FAZ berichtet, umfasst die Strategie auf rund 20 Seiten Ziele und Maßnahmen in fünf Handlungsfeldern. Die Gleichberechtigung des Fußverkehrs wird betont, ebenso wie die Verbesserung der Sicherheit, die Förderung der Gesundheit, die Steigerung der Lebensqualität und die Stärkung der lokalen Wirtschaft.
Der Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e. V.) begrüßt die Strategie als "großen Schritt". Wie die FAZ weiter ausführt, sieht der Verband in der Strategie die Anerkennung des Fußverkehrs als "meistverbreitete Mobilitätsform". FUSS-Vorstand Roland Stimpel betont die Bedeutung des Fußverkehrs für alle Bevölkerungsgruppen, von Kindern im Kinderwagen bis zu Menschen im Rollstuhl. Auch der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht die Strategie positiv, fordert aber, wie die taz berichtet, konkretere Ziele und Maßnahmen. VCD-Sprecherin Anika Meenken schlägt beispielsweise ein Ziel von 25 Prozent Fußverkehrsanteil bis 2030 vor.
Die Strategie ist jedoch nicht ohne Kritik. So bemängelt FUSS e. V., wie in der FAZ zu lesen ist, die fehlende Konkretisierung im Bereich Sicherheit. Stimpel fordert mehr Freiheit für Städte und Gemeinden bei der Festlegung von Tempo 30, härtere Strafen für rücksichtsloses Fahren, wirksame Ahndung von illegalem Gehwegparken und höhere Bußgelder für Gehwegmissbrauch. Auch die Sanierung von Gehwegen sei dringend notwendig und müsse von Bund und Ländern gefördert werden. Der DVR sieht die Strategie ebenfalls als wichtiges Zeichen für die Förderung des Fußverkehrs. Wie der DVR in seiner Pressemitteilung vom 12.02.2025 betont, müssten für die Umsetzung der Strategie aber auch die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen bereitgestellt werden.
Wie die taz berichtet, befindet sich der Entwurf der Strategie derzeit in der Ressortabstimmung. Verbände und Ministerien können Anmerkungen machen, bevor das Kabinett sich damit befasst. Die Veröffentlichung der finalen Strategie ist für das letzte Quartal 2025 geplant. Die taz zitiert aus dem Entwurf, dass viele Gehwege zu schmal oder zugestellt seien und die Infrastruktur verbessert werden müsse. Auch der Aspekt der Sicherheit wird hervorgehoben, insbesondere für Kinder und ältere Menschen.
Wie im Lobbyregister des Bundestages dokumentiert, hat FUSS e.V. am 15.07.2024 eine Stellungnahme zur Nationalen Fußverkehrsstrategie an die Bundesregierung und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) abgegeben. Dies unterstreicht das Engagement des Verbandes für die Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger in Deutschland.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/neue-strategie-fuer-den-fussverkehr-jetzt-wird-der-fussgaenger-koenig-110292779.html
https://www.fuss-ev.de/
https://www.vcd.org/artikel/fussverkehrsstrategie
https://www.dvr.de/presse/fussverkehrsstrategie-der-bundesregierung-setzt-klares-zeichen
https://taz.de/Nationale-Fussverkehrsstrategie/!6019681/
https://www.lobbyregister.bundestag.de/inhalte-der-interessenvertretung/regelungsvorhabensuche/RV0011734/42568?backUrl=%2Finhalte-der-interessenvertretung%2Fregelungsvorhabensuche%3Fpage%3D9%26pageSize%3D10%26filter%255Bministries%255D%255BBMDV%255D%3Dtrue%26sort%3DFIRSTPUBLICATION_DESC