Sachsen-Anhalt kämpft derzeit mit erhöhten Feinstaubwerten. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Sachsen, berichtet, wurden Mitte Februar 2025 an den meisten Messstationen im Bundesland die Grenzwerte für Feinstaub überschritten. Von 21 Messstationen lagen nur drei unter dem von der Europäischen Union festgelegten 24-Stunden-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die höchsten Werte wurden in Wittenberg (70 Mikrogramm) und Halle (73 Mikrogramm) gemessen. In Magdeburg-West, Burg und Unterharz/Friedrichsbrunn blieben die Werte unter dem Grenzwert.
Die Überschreitungen betreffen den Grenzwert für Feinstaub der Kategorie PM10. Wie die Zeit weiter ausführt, kann Feinstaub dieser Größe über die Atemwege in die Lunge gelangen und dort gesundheitliche Schäden verursachen. Besonders betroffen sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder Allergien.
Die erhöhte Feinstaubbelastung ist laut MDR Sachsen-Anhalt auf eine anhaltende Inversionswetterlage zurückzuführen. Kalte Luft am Boden verhindert den Luftaustausch und führt zu einer Anreicherung von Schadstoffen. Ähnlich wie in den Tagen nach Silvester, so der vom MDR zitierte Experte Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), können sich Schadstoffe bei solchen Wetterlagen konzentrieren und zu erhöhten Feinstaubwerten führen. Die Belastung sei mancherorts sogar höher als an Neujahr, wo traditionell durch Feuerwerk hohe Feinstaubwerte gemessen werden. Auch die Volksstimme berichtet über die ungünstigen Wetterbedingungen, die einen Luftaustausch behindern. Die Meteorologin Jacqueline Kern vom Deutschen Wetterdienst (DWD) wird mit der Aussage zitiert, dass die Belastung wohl auch am Wochenende anhalten dürfte.
Wie das ZDF, ebenfalls unter Berufung auf die dpa, berichtet, war die Luftqualität am Mittwoch in weiten Teilen Deutschlands schlecht. Die hohen Feinstaubwerte beschränken sich mittlerweile jedoch größtenteils auf die Nordhälfte Deutschlands, darunter auch Sachsen-Anhalt. Das Umweltbundesamt (UBA) nennt als Quellen für Feinstaub unter anderem den Straßenverkehr, Kraftwerke, Heizungen in Wohnhäusern sowie Industrie und Landwirtschaft. Im Winter sei der Ausstoß von Feinstaub generell größer, unter anderem durch das Heizen mit Holz. Auch MDR Sachsen-Anhalt bestätigt, dass die Kälte zu erhöhtem Heizbedarf und damit zu mehr Feinstaub führt.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/13/schlechte-luft-ueber-sachsen-anhalt-grenzwert-ueberschritten
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/feinstaub-belastung-wetter-erhoeht-100.html
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/luftqualitaet-feinstaub-umwelt-100.html
https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/wetter-schlechte-luft-feinstaub-wetterlage-inversion-100.html